Montag, 22. November 2010

Chris Mast - achtes Hans im Glück am Montag, 13. Dezember 2010, 19:00h

Christ Mast

Wie immer:
Menü pro Person 50,00 Euro
Getränk 2,00 Euro

Prenzlauer Allee 205.
Barzahlung am Abend der Veranstaltung.
slow-Gutscheine können bei Hans im Glück eingelöst werden.
Buchungen bitte per Email an slow@berliner-kochkurs.de
Vegis bitten wir um vorheriges Outing.



Die Köche: Julien Mehmel, Jens Knobloch und Konstantin Stuber


Wir feiern Weihnachten bei Hans im Glück. Da muß es schon zur Sache gehen. "Anständig satt" lautet das Motto. Damit es nicht so anstrengend wird, lassen wir die meisten weihnachtlichen Gewürze weg. Einen verkleideten Baum wird es auch nicht bei uns geben.

Wenn ich Jesus wäre und mitbekäme, was in meinem Namen zeremoniell und kulinarisch so alles verbrochen wird - Zimt und Nelken nicht nur an jeder Speise, sondern auch im aufgewärmten Wein - natürlich hat es dem armen Kerl nicht gereicht, sich im Grab umzudrehen. Er hat es anständigerweise gleich ganz verlassen. Das rechnen ihm noch heute sehr viele Menschen sehr hoch an.

Aber ein wenig deftig soll es schon sein zu Weihnachten, beispielsweise mit Jules Kartoffelstampf und seinem getrüffelten Schweinebraten und Jensen Entenbrust.

Zur Entlastung kommt zwischendurch immer ein leichter, ja teilweise sogar poetischer Gang. Rote-Beete-Consommé mit tasmanischem Pfeffer oder Blumenkohlmousse mit Safranbirne als Mille Feuille und Wachtelbrust soll unsere sensible Saite zum Schwingen bringen. Sogar im Dessert hält sich die leichteste Topfenmousse der Welt mit Stollenkonfekt und Mandarinen an die Reihenfolge: mal deftig, mal leicht. Aber hoppla, Stollenkonfekt, Mandarine? Da ist wohl doch etwas Weihnachtliches reingerutscht. Naja, paßt schon.


Was Jules heute beim Blick in den Kalender aufgefallen ist: am achten Dezember wird Mariä Empfängnis gefeiert. Am Vierundzwanzigsten hat sie dieses Kind entbunden. Ist Jesus als Frühchen oder als Zwanzigpfünder zur Welt gekommen? Wenn uns das bitte mal jemand erklären könnte.

Vielleicht ist das auch nicht wirklich wichtig. Herausgekommen ist am Ende ein junger Mann, der sich sehr stark und erfolgreich für seine Ideale und den Wert der Menschen eingestezt und es so immerhin zum "Jesus Christ - Superstar" gebracht hat.

Sicher hat er stark von der Gnade der frühen Geburt profitiert. Welches Geschick und Wohlwollen sein Papa in die Familienplanung einfließen ließ, beweist die Vorstellung, Jesus wäre in unserer Zeit zur Welt gekommen. Man stelle sich vor, der Sohn Gottes stünde vor Dieter Bohlen, Bruce Darnell und Sylvie van der Vaart auf der Bühne, um mit Vergebung und Feindesliebe um den Einzug in die nächste Runde zu buhlen. Diese Jury würde ihn umgehend an die Kulisse des RTL-Studios tackern.

Mit ein paar Wunderheilungen und der Verwandlung von Wasser zu Wein vor johlendem Publikum könnte er es jedoch ganz locker ins Semifinale schaffen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen