Donnerstag, 27. Mai 2010

Zweites Hans im Glück - slow - Sa. 12. Juni 19:00 h

Es kochen die ehemaligen Kollegen aus dem H.H. Müller:
Justus "Miro" Unkel, Daniel König und Volker Witte

Zweites Hans im Glück

Samstag 12.06.2010 - 19:00 Uhr
Menü pro Person 50,00 €
Glas Wein, Bier, Bionade, Cola je 2,00 €
Barzahlung am Abend der Veranstaltung
Buchungen bitte per Email direkt an slow@berliner-kochkurs.de
(Vegetarier bitten wir um entsprechenden Hinweis)

Die Einladung über den Verteiler folgt in Kürze.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Revue passiert: Hans im Glück am 17. Mai 2010 im slow

Die Köche
Thomas Hartmann, Julien Mehmel und Ronald Hermann


Der Abend war ein wahres Fest. Wir hatten 22 wundervolle Gäste und zwei spätere Überraschungsgäste. Wie erwartet haben die Köche alles gegeben.

Zur Begrüßung gab es Toms Tramezzini mit Paprikapaste zum wunderbaren Secco von Georg Julius aus Rheinhessen.

Zum ersten Gang machte Ronald ein herrliches Steinbeißerfilet mit Cashew-Estragonpesto in Ciabattakruste auf gebratenem Spargelsalat. Die Röstnoten und die würzige Süße des Fischs stellten mit den nussigen Aromen einen ausgleichenden Kontrast zu dem säure- und bitterstoffbetonten Spargelsalat dar. Auch die Konsistenzen von Kruste, zartem Steinbeißerfilet und den knackigen Spargelscheiben boten dem Gaumen mit jedem Bissen eine Reise durch die Extreme zur perfekten Harmonie. Dazu tranken wir den Riesling Devonschiefer von Johannes Schmitz / Rebenhof.

Danach legte Jules transparente Ravioli auf die Teller, übergoß sie mit heißer Tomatenconsommée. Die Hülle der Ravioli löste sich auf und die Kräuter der Füllung schwammen effektvoll an die Oberfläche.

Das Staunen ging weiter, als Tom mit dem Gang kam, vor dem sich die meisten Gäste etwas gefürchtet hatten:
Gebackenes Pralinée vom Schweineohr und Sobrassada-Sesamcanapée mit Frankfurter Grüner Sauce. Das Pralinée war keineswegs glibberig. Im Gegenteil, das helldunkel marmorierte Innere war derart ästhetisch, daß außer Deb jeder seine Berührungsängste mit dem Schweineohr verlor und herzhaft hineinbiß. Die Konsistenz erwies sich als erstaunlich angenehm und vom Geschmack waren alle begeistert. Dazu gab es Espressobier von Brewbaker, einer kleinen Brauerei in Moabit.

Deb ist übrigens Vegetarierin und kam auch auf ihre Kosten. Ihre Gänge habe ich mir aber leider nicht gemerkt. Am Ende war sie jedenfalls genau so glücklich wie die anderen Gäste.

Ronald kannte ich bisher als einen äußerst harmonischen Koch. An diesem Abend ging er an die Grenzen. Wie beim ersten Gang erreichte er bei seiner Kalbsleberpraline im Pancettamantel mit Radicciokompott die perfekte Balance.

Nun war die Austernpause angesagt. Toms mit in Sake mariniertem Lachskaviar veredelte Fines de Claire wurden auf den Tisch gestellt. Wer wollte, war in die Küche eingeladen, um Entenmuscheln zu pulen.

Zur Erholung vor dem Hauptgang servierte Tom ein Himbeersorbet mit Zitronenmelisse.

Lammhals und Lammhüfte mit Blumenkohl-Safrancrème und Bratkartoffelwürfeln war angesagt. Hunger hatte zu diesem Zeitpunkt niemand mehr. Der war für diesen traumhaften Gang auch wirklich nicht nötig.

Die Köche dosierten die Portionen so perfekt, daß sich keiner der Gäste so richtig gegen Jules Zweierlei von der Mousse au Chocolat mit schwarzer Walnuß wehren wollte. Die in fünf Schichten eingesetzte Mousse ergab sehr hübsch gestreifte Nocken. Zum Glück war ordentlich Nachschlag da.

Zum Abschluß des Menüs bastelte Tom noch seinen klassischen Käsegang auf die Silberlöffel: Ein wundervoll schmonziger Ziegencamembert mit grüner Tomatenkonfitüre, Trüffelhonig und Salzmandel.


Irgendwann im Laufe des Abends kam gut gelaunt Boris Mehl aus den Ministergärten. Er hat dort an diesem Abend die Weinpräsentation der "Rheinhessen Connection" Landesvertretung Rheinland-Pfalz organisiert. Im Schlepptau hatte er den recht heiteren Winzer Michel Beck vom Hedesheimer Hof. Michael trug einen großen Karton mit zwölf seiner Weine unterm Arm, die wir unter seinen Erläuterungen probieren durften. Ich war beeindruckt.


Der Abend war ein wahres Fest für die staunend schlemmenden Gäste, die auch die feinsten Nuancen in jedem einzelnen Gang und bei jedem Wein wahrgenommen und verstanden haben - was die Köche sehr gefreut und animiert hat. Für die Köche und mich war es ein wahres Fest, diese wundervollen Menschen verwöhnen zu dürfen. Dafür herzlichen Dank an alle, die da waren.

Freitag, 21. Mai 2010

Hans im Glück - die Idee

Das Ziel ist eine möglichst einfache Küchenparty. Wie zu Hause werden die Gäste geschäftig aber herzlich begrüßt. Sie nehmen sich ihr Glas aus dem Regal und gießen sich Wein ein oder sie nehmen sich ein Bier. Zur Begrüßung gibt es eine kleine Feinigkeit vom Tablett. Es läuft gute Musik, jeder spricht mit jedem, da im slow jeder mit jedem spricht. Und schon kommt der nächste Gang.

Die Veranstaltung heißt "Hans im Glück". Diese Bezeichnung hat Thomas Hartmann gewählt, der großartige Koch, der das slow von Anfang an entscheidend mitgeprägt hat - weil ich mich so darauf freue und weil ich das slow in dieser Art Veranstaltung am schönsten wiederfinde.

Die Köche kommen gegen Mittag ins slow. Jeder hat sich etwas Schönes ausgedacht und bringt die Zutaten mit. Der eine Gang ist so neu, daß er unter den Ratschlägen der anderen Köche unbedingt erfunden werden möchte, der nächste Gang ist so schön, daß er den gespannten Kollegen vorgekocht werden muss.

Eine Jam Session für den Gaumen, manche Stücke sind vorher abgesprochen, andere werden unter den Meistern improvisiert.

Das Essen wird nicht produziert, die Köche freuen sich darauf, zusammen zu kochen. Lanz kocht nicht mit, denn Lanz kocht nicht. Wir nehmen uns die Zeit und Hans ist glücklich darüber, daß es dauern darf, bis wirkliche Küche auf die Teller kommt, Gang für Gang. So entfaltet sich der Zauber im slow. Oh, doch schon wieder ein kleiner Zwischengang. So entstehen wirkliche Gäste. Es ist genug für alle da. Nachschlag kommt aus dem Topf - Küche eben - wie zu Hause, nur viel besser.